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17.10.2024

Exkursion Alpin AG



Am Morgen wachten wir auf der Claridenhütte auf. Die Anreise am Vortag und der Aufstieg fühlten sich schon lange her an. Was der neue Tag bringen würde, füllte unsere Gedanken aus. Wir hatten wie am Abend zuvor besprochen zuerst unsere Rucksäcke gepackt, damit wir nach dem Frühstück direkt loskommen konnten. Das Wetter war trocken, aber der Nebel war etwas zu dicht, und zusammen mit dem Altschnee war die Orientierung nicht ganz einfach. Unsere Tagesetappe führte von der Claridenhütte über den Claridenfirn bis zur Planurahütte. Der überwiegende Teil der Route verlief über vergletschertes Gelände. Die Spalten waren nach diesem schneereichen Winter jedoch kein Problem, da alle Spalten noch gut zugeschneit waren. Unterwegs riss der Nebel immer wieder auf, und wir hatten Sonnenschein und einigermaßen gute Sicht. Nach mehreren Pausen sahen wir schließlich unser Tagesziel, die Planurahütte, die auf einem Felsvorsprung über dem Gletscher thronte. Zu dieser Zeit war es gerade Mittag, und oben angekommen, machten wir erst einmal eine Mittagspause. Anschließend gingen wir zu dem imposanten Windkolk in Sichtweite zur Hütte, der sich perfekt zum Üben der Spaltenbergung eignete. Nach mehreren Durchläufen, bei denen jeder jede Position in der Seilschaft übernehmen musste, hatten wir uns das Abendessen wohlverdient. Den Tagesabschluss bildete ein imposanter Sonnenuntergang, den wir von der Terrasse aus genießen konnten.

Am dritten Tag unserer Hochtourenexkursion ging es schon um 4 Uhr morgens los, um uns auf den langen Tag vorzubereiten. Einige von uns hatten sogar noch vor dem Frühstück Yoga gemacht, um fit für den Tag zu sein. Danach brachen wir von der Planurahütte auf, um den Gipfel des Clariden zu erreichen. Das Wetter war hervorragend, die Sonne schien auf den Schnee, und es war ziemlich warm. Nur oben auf dem Gipfel war es kalt, und es gab ein paar Wolken. Der Aufstieg war ziemlich anstrengend, so dass wir am Gipfelaufschwung beschlossen einige Rucksäcke auf einer Felseninsel im Gletscher zurückzulassen. Wir packten nur das Nötigste um und machten uns weiter auf den Weg zum Gipfel. Nach etwa drei Stunden hatten wir es geschafft und standen endlich oben auf dem Clariden. Wir machten ein paar Fotos und genossen die Aussicht, bevor wir wieder absteigen mussten. Die Zeit drängte etwas, da wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren und unseren Bus am Klausenpass rechtzeitig erreichen mussten.

Der Abstieg erwies sich als schwieriger als der Aufstieg, da die Aufstiegsflanke relativ steil war und an der steilsten Stelle eine große Spalte quer durch die Flanke verlief. Unser Trainer grub einen T-Anker und ließ uns alle kurzerhand über dieses Steilstück am Seil ab. Als alle unten angekommen waren, liefen wir weiter zu der Stelle, wo auf einer Felseninsel im Gletscher unsere Rucksäcke auf uns warteten. Nach einer kurzen Trink- und Esspause ging es direkt weiter, da wir nicht auf eine Verspätung unseres Busses hoffen wollten. In drei Seilschaften überquerten wir die ausgedehnten Eisflächen zum Chamlijoch. Bis ins Joch hatten wir das Glück, wie auch an den Tagen zuvor, auf Steigeisen verzichten zu können, da die Firnauflage nicht zu hart und griffig war. Das sogenannte Eiswändli, das im Abstieg vom Joch zu dem Platz führte, wo man die Seile und Gurte wegpacken konnte, machte seinem Namen alle Ehre. Wegen sage und schreibe maximal 50 Metern mussten wir die Steigeisen doch noch auf die Schuhe montieren, da ohne diese ein riesiger Umweg nötig gewesen wäre. Vom Gletscherrand ging es dann auf einem nicht immer eindeutigen Pfad durch Felsen und später durch Almwiesen 1200 Meter hinunter zum Klausenpass. Nach den letzten anstrengenden Tagen im Schnee war das eine echte Abwechslung und Erleichterung. Die Stimmung in der Gruppe war großartig, und alle freuten sich darauf, nach Hause zu kommen und unter die Dusche zu gehen.

Als wir schließlich an der Bushaltestelle ankamen, hatten wir tatsächlich noch 30 Minuten Zeit, bis der Bus fuhr. Einige von uns holten sich ein Eis oder einen Kaffee im nahen Kiosk. Danach ging es mit dem Bus zum Bahnhof und von dort aus mit dem Zug nach Zürich. Am Ende gab es noch eine kleine Panne: Wie man es fast ahnen konnte, unser ICE in Basel fiel aus. Aber wir ließen uns davon nicht aus der Ruhe bringen und fuhren stattdessen mit der Straßenbahn zum Badischen Bahnhof. Von dort nahmen wir den Regionalzug nach Freiburg, wo unsere Tour schließlich zu Ende ging.

Alles in allem waren die drei Tag ein toller Jahresabschluss unserer Alpin-AG. Auch wenn wir alle erschöpft waren, war die Freude groß, es geschafft zu haben. Nur der ausgefallene Zug der DB war ein kleiner Wermutstropfen, aber insgesamt verlief doch alles reibungslos.

Im September geht das Abendteuer im neuen Schuljahr weiter.

Noah + Carl-Gustav.

 

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